Viel Bewegung ist für den Reifungsprozess als Grundlage nahezu aller Fähigkeiten und Fertigkeiten unerlässlich. Sind diese Bewegungsmöglichkeiten unzureichend, kommt es zu Problemen, wie z.B. Bewegungs-, Konzentrationsschwächen, Haltungsschäden oder Verhaltensauffälligkeiten. Im Mittelpunkt des Bewegungskonzepts von Elfriede Hengstenberg steht dabei die „behutsame” bewegungspädagogische Unterstützung des kindlichen Eroberungs- und Forscherdranges.
Die Kinder sollen selbständig erkennen, zu welchen Bewegungen der eigene Körper fähig ist und dabei Raum- und Körpergrenzen fühlen. Die Kinder werden nicht zur Nachahmung vorgefertigter Turnübungen animiert, sondern sollen spielerisch eigene Ideen umsetzen. Kinder lernen durch Bewegungserfahrungen. Deswegen stellt die Förderung von Bewegung eine zentrale Aufgabe dar.
Das Modul „Bewegung“ wurde in Zusammenarbeit mit der Hengstenberg-Pikler-Gesellschaft konzipiert und gibt Anreize, wie nach dem Spiel- und Bewegungskonzept von Elfriede Hengstenberg ein besonderer Raum für Bewegung und Entfaltung geschaffen werden kann. Über die Bewegung und das eigene selbständige Handeln erlebt das Kind den Zugang zur Welt. Ein ganzheitliches Erfahren von Geschicklichkeit, Wahrnehmung, Balance und sozialem Miteinander reduziert das Unfallrisiko, fördert die sozialen Kompetenzen, die sprachlichen und die geistigen Fähigkeiten der Kinder.
Ziel der Hengstenberg-Bewegungspädagogik ist die selbständige Entwicklung von Bewegung als Grundlage für eine gesunde Entfaltung der Persönlichkeit von Kindern. Denn Kinder brauchen Zeit und Raum, um sich frei zu bewegen und zu spielen. Nur so können sie mit ihrem Körper, mit ihrer Umwelt, mit Phänomenen wie Gleichgewicht und Schwerkraft, etc. Vertraut werde. Störungen in ihrer Entwicklung entstehen meistens durch Eingreifen, Vormachen und „Helfen-Wollen“ des Erwachsenen.
Besondere Materialien
Durch die Hengstenberg-Materialien können sich Kinder spielerisch mit der Schwerkraft auseinandersetzen und ihr Gleichgewicht finden. Sie können Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln, ihre Kreativität entfalten und ihre Selbstwirksamkeit erleben. So erhalten Kinder die Möglichkeit, sich im selbständigen Tun forschend mit der Umwelt auseinanderzusetzen.
Die gesammelten Erfahrungen der Materialien werden stets Barfuß gemacht. Dies führt dazu, dass Muskeln von Zehen und Fußmuskulatur gestärkt und trainiert werden, Sehnen und Bänder elastisch hält und die Fußreflexzonen stimuliert werden.
Gruppenerfahrung
Um den Kindern viele unterschiedliche Lernerfahrungen zu ermöglichen, geht jede Gruppe 1x wöchentlich mit 8 bis 10 Kindern, damit Ruhe und Rücksichtnahme entstehen, in den Bewegungsraum, um dort mit dem Hengstenberg-Pikler Materialien zu arbeiten. Wichtig dabei sind die gleichbleibenden Gruppen, um die aufbauende Entwicklung und positive Gruppenprozesse zu gewährleisten.
Bei den Erkundungsphasen ist es wichtig darauf zu achten, dass immer nur ein Kind auf einem Gerät ist! Diese Regel ist besonders anfangs wichtig, damit jeder in Ruhe und in seinem Tempo probieren kann. Des Weiteren vermitteln wir den Kindern, nur das zu tun was sie sich zutrauen und achten darauf das sie Rücksicht aufeinander nehmen.